SAFE® - Sichere Ausbildung für Eltern
Liebe werdende Eltern,
Schwangerschaft, Geburt und Elternschaft bedeuten neue aufregende Lebensereignisse, so wie viele beglückende Momente. Zugleich werden in dieser Zeit viele Fragen und Befürchtungen aufgeworfen. Eltern werden heutzutage mit einer Flut von Informationen aus Büchern und Fernsehen sowie mit unterschiedlichen Meinungen von Freunden, Verwandten und Großeltern konfrontiert. Leider verwirrt dies meist mehr, als dass es hilft.
Vielleicht beschäftigen Sie - so wie viele andere werdende Eltern auch - einige der folgenden Fragen:
Wie kann ich eine gute Beziehung zu meinem Kind aufbauen und seine Entwicklung fördern?
Was soll ich tun, wenn mein Baby trotz aller Bemühungen schreit oder nicht einschlafen kann?
Wie gehen wir als Eltern damit um, wenn wir andere Bedürfnisse haben als unser Baby?
Können wir unser Baby verwöhnen, wenn wir ihm das geben, was es wirklich entsprechend seiner Bedürfnisse braucht?
Wie kann ich verhindern, dass ich unbewusst eigene belastende Kindheitserlebnisse an mein Kind weitergebe?
u.v.m .
SAFE® - Sichere Ausbildung für Eltern immer auf dem neuesten Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse. Die Kurse können Ihnen dabei helfen, Ihre persönlichen, elterlichen Kompetenzen zu stärken und Sie befähigen, eine positive Eltern-Kind-Beziehung aufzubauen, als Grundstein für die weitere gesunde Entwicklung Ihres Kindes.
Bindung bezeichnet die spezifische emotionale Verbindung zwischen zwei Personen über Raum und Zeit.
In der Entwicklungspsychologie bezeichnet die sichere Bindung die Qualität der Bindung, die das Baby zu seiner Bezugsperson entwickelt. Der Wunsch des Babys nach einer sicheren Bindung ist dem Baby angeboren, daher wird es sich nach Möglichkeit eine sichere Bindungsperson suchen, die ihm Schutz, Pflege und Unterstützung zukommen lässt.
Zu diesem Bindungsverhalten gehört, dass das Baby versucht mit Hilfe von Signalen, wie etwa seiner Mimik (Gesichtsausdruck), seinen Lautäußerungen und seiner Körpersprache seine grundlegenden Bedürfnisse zu vermitteln, in der Hoffnung, dass die Betreuungsperson, meistens ist das die Mutter und der Vater, seine Signale verstehen und feinfühlig darauf reagieren.
Feinfühlig auf die Signale des Babys zu reagieren bedeutet, dass die Bezugsperson in der Lage ist, diese Signale wahrzunehmen, sie richtig zu interpretieren und prompt und angemessen darauf zu reagieren. Eine sichere Bindung des Babys zu seinen Eltern wird sich im Laufe des ersten Lebensjahres besonders dann entwickeln können, wenn das Baby in diesen Zeitraum vorwiegend die Erfahrung machen durfte, dass seine Betreuungspersonen überwiegend feinfühlig auf seine Signale reagiert haben.
Alle Eltern wollen nur das Beste für ihre Kinder. Sie handeln nach besten Wissen und Gewissen. Trotzdem kann es passieren, dass die Eltern aufgrund mangelnder Kenntnisse über die grundlegenden Bedürfnisse oder aufgrund eigener belastenden Erfahrungen aus ihrer Kindheit sich ihrem Baby gegenüber in einer Weise verhalten, wie dem Entstehen einer sicheren Bindung entgegenwirken könnte. Daher ist es wichtig, dass sich die Eltern über die grundlegenden Bedürfnisse und Signale eines Babys informieren und sich über das eigene Verhalten dem Kind gegenüber bewusst werden.
Informationen (Wikipedia) zur "Bindungstheorie" nach John Bowlby hier
Aus der Wissenschaft weiß man, dass eine sichere Bindung für die seelische Entwicklung des Babys der beste Start ins Leben ist. Eine sichere Bindung bildet eine sehr gute Basis für eine gesunde körperliche, seelische, geistige und soziale Entwicklung des Babys.
Ein sicher gebundenes Baby ist in der Lage, seine Umwelt mit großer Neugier zu erkunden. Daher weiß man heute auch: „Eine sichere Bindung kommt vor Bildung“.
Kinder mit einer sicheren emotionalen Bindung zeigen u. a. mehr prosoziales und weniger aggressives Verhalten, haben größere Fähigkeiten zur Empathie und daher auch mehr und bessere Freundschaftsbeziehungen.
Sie sind kreativer und ausdauernder bei Leistungsanforderungen, zeigen bessere Fähigkeiten beim Lernen und mehr Bewältigungsmöglichkeiten in schwierigen Situationen als Kinder mit einer unsicheren Bindungsentwicklung.
Gute soziale Bindungen fördern die kognitive Entwicklung und den Schulerfolg. Sicher gebundenen Kindern gelingt es leichter, eine gute Beziehung zu ihren Lehrern aufzubauen, deren Bildungsangebot anzunehmen, für sich zu nützen und dabei gleichzeitig konstruktiv kritisch zu bleiben. Die Vorteile der sicheren Bindung wirken in das ganze weitere Leben hinein. Auch die Fähigkeit im Erwachsenenleben ein gutes soziales Netz aufzubauen und in einer tragfähigen, positiven Partnerschaft zu leben, wird durch sie unterstützt.
Das bindungsunsichere Muster gilt als ein Risikofaktor für die psychische Entwicklung. Dies bedeutet, dass bindungsunsichere Kinder nicht so widerstandsfähig sind gegenüber psychischen Belastungen, sie entwickeln unter Belastung wie Scheidung, Umzug, Trennung der Eltern, Verlust eines Freundes, eher psychische Auffälligkeiten als bindungssichere Kinder.
In psychischen Belastungssituationen haben sie nicht so ausgeprägte Bewältigungsmöglichkeiten, wie bindungssichere Kinder, sie ziehen sich eher zurück, wollen alleine sein, und weniger Hilfe in Anspruch nehmen. Bindungsvermeidende Kinder wollen besonders Probleme eher für sich alleine lösen, auch wenn sie in Not sind, da sie die Erfahrung gemacht haben, dass ihnen niemand zur Hilfe kam. Bindungsambivalente Kinder dagegen sind extrem unselbständig und klammern sich eher an Bindungspersonen und trauen sich keine Lösung zu.
Unsicher gebundene Kinder haben nicht so viele Freunde, sind nicht so gerne in Gruppen, lösen Konflikte eher durch aggressive Auseinandersetzung und können nicht so gut Kompromisse finden. Ihre Gedächtnisfähigkeiten, Lernleistungen, Sprachentwicklung, Ausdauer, Flexibilität und Teamfähigkeiten sind nicht so ausgeprägt gut wie bei bindungssicheren Kindern.
Auch ihre Empathiefähigkeit ist nicht so differenziert und ausgeprägt, wie die von bindungssicheren Kindern. D.h., es fällt ihnen wesentlich schwerer, sich in die Gefühle, Gedanken und Handlungsabsichten von Spielkameraden oder auch von Erwachsenen einzufühlen. Genau diese Fähigkeit, ist eine der großen Voraussetzungen, um harmonische Freundschaften führen zu können. Dies ist auch die Vorraussetzung dafür um später feinfühlig auch auf Signale von eigenen Kindern einzugehen und diesen zu helfen, auf einen bindungssicheren Weg zu kommen.
Bindungstypen
Bei Kleinkindern von 12 bis 18 Monaten kann man in der so genannten „Fremden Situation“, das ist ein standardisierter, wissenschaftlicher Test (nach Mary Ainsworth), die Bindungsqualität bzw. das Bindungsmuster erfassen. Man unterscheidet die drei Hauptgruppen „sicher", „unsicher-vermeidend“, und „unsicher-ambivalent“ gebundene Kinder.
Bei der vierten Gruppe der „desorganisiert/desorientiert“ gebundenen Kinder lässt sich gar keine zielgerichtete Bindungsstrategie erkennen. Diese Kinder haben aus verschiedenen Gründen kein stabiles Verhaltensmuster zur Bindungsperson aufbauen können. Ihre Eltern gehen manchmal eher ängstlich mit ihnen um, manchmal drohen sie ihren Kindern oder sind verhalten sich ganz hilflos, weil sie nicht wissen, wie sie auf das Verhalten ihrer Kinder - wie etwas Wutanfälle – reagieren sollen.
Das Bindungsmuster, welches das Kleinkind zu seiner ersten Bezugsperson aufgebaut hat, bleibt über das ganze Leben hinweg relativ stabil und beeinflusst die Gesamtentwicklung und den Werdegang der Persönlichkeit. Bindungsmuster können von Generation zu Generation weiter gegeben werden. Daher ist es wichtig, das eigene Bindungsmuster zu erkennen und mit Hilfe von Rückmeldungen zum eigenen Verhalten zu lernen, wie das Bindungsmuster des eigenen Babys auf einen sicheren Weg gebracht werden kann.
Kurskosten auf Anfrage
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